Während die Vorbereitung bei den heimischen Handball-Klubs seit einigen Wochen wieder läuft, steigen allmählich auch die Teams im Profibereich wieder ins Training ein. Und mittendrin ist ein Schwerter Handballer. Jacob Broyer, der bis zur D-Jugend das Trikot der HVE Villigst-Ergste getragen hat, wechselt aus der Jugendabteilung des THW Kiel nun zur TSG Altenhagen-Heepen.
Bei den Maxis der HVE fing für den heute 18-Jährigen alles an. „Meine Eltern haben beide Handball gespielt, so bin ich dann auch dazugekommen. Ich habe dann bei den Minis angefangen.“ Von der F-Jugend an unter Olli Grabenstein spielte der Ergster dann bis zur D-Jugend für die HVE, bevor es Broyer nach Gummersbach zog.
„Damals gab es vom VfL Gummersbach aus regelmäßige Stützpunkttrainings wo ich dann mittrainiert habe. Dann hat der VfL mich angefragt, ob ich im zweiten Jahr D-Jugend dahinwechseln möchte.“ Für sein Hobby ging damals schon viel Zeit drauf: „Meistens bin ich direkt von der Schule aus zum Training gefahren. Dann habe ich im Auto Mittag gegessen und auf der Rückbank meine Hausaufgaben gemacht“, erzählt er.
Über Ahlen nach Kiel
Nach zwei Jahren beim Traditionsclub aus dem Bergischen Land entschied Broyer sich dann zu einem Wechsel nach Ahlen. „Ich habe dort einfach bessere Entwicklungschancen für mich gesehen“, berichtet er. Nach einem Jahr im Handballleistungszentrum ging es dann in den hohen Norden zum THW Kiel.
Im Rahmen eines Handballcamps in Kiel kam der Kontakt zum Rekordmeister zustande. „In dem Camp haben wir für eine Woche mit der C-Jugend vom THW Kiel mittrainiert. Als ich dann auf dem Weg nach Hause war bekam ich schon einen Anruf, dass sie mich gerne dazunehmen würden. Der THW hat in dieser Zeit angefangen die Jugendabteilung ordentlich auszubauen.“ In diesem Zuge ging es dann 2019 für den damals 14-Jähringe nach Schleswig-Holstein in eine WG mit anderen Handballern. „Das hat von Anfang an gut gepasst, wir haben dort auf dem THW-Campus gewohnt.“ Besonders in der Anfangszeit hätten ihn seine Eltern häufig besucht. „Mit 14 Jahren war es krass so weit weg von zuhause zu sein. Da war ich schon froh, dass meine Eltern regelmäßig da waren.“
Für insgesamt vier Jahre trug der Ergster dann das Trikot der „Zebras“ – zwei Jahre in der B-Jugend und die letzten beiden Jugendjahre in der U19. Parallel dazu lief er für die zweite Mannschaft des THW in der Oberliga auf. „Mein Highlight waren auf jeden Fall die Halbfinalspiele um die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr“, erzählt er. Nach einem Sieg im Hinspiel mussten sich Broyer und sein Team allerdings im Rückspiel des Halbfinals den Rhein-Neckar-Löwen geschlagen geben. Besonders geprägt hätten ihn in seiner THW-Zeit Trainer Andre Lohrbach und Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter Petersen, Europameister von 2004. „Den Beiden bin ich sehr dankbar, weil sie mich in meiner Entwicklung als Handballer am weitesten nach vorne gebracht haben.“
Nun geht es für Jacob Broyer aber erstmal zurück nach NRW. Der junge Linksaußen hat sich für die TSG Altenhagen-Heepen entschieden. Der Verein aus Bielefeld ist in der abgelaufenen Saison aus der Oberliga aufgestiegen. „Ich habe ein paar Mal mit dem Trainer Niels Pfannenschmidt gesprochen, danach war für mich klar, dass ich dort gute Voraussetzungen sehe, um meinen nächsten Schritt zu gehen“, so Broyer. Der 18-Jährige zieht nun in eine WG. „Mit meinem Mitbewohner habe ich mich unterhalten und sofort gemerkt, dass wir gut klarkommen. Er selbst hat nichts mit dem Handball zu tun, aber das finde ich auch gut, wenn ich zuhause mal abschalten kann.“ Auch beruflich hat Broyer bereits konkrete Vorstellungen. Er studiert im zweiten Semester Sport- und Trainingswissenschaften. Anschließend soll noch ein Master in Sportpsychologie folgen. Dennoch liegt der Fokus jetzt erstmal auf dem Start ins Mannschaftstraining. Die Vorbereitung bei den Ostwestfalen beginnt und der junge Ergster ist voller Vorfreude: „Ich habe zwei Wochen Pause gemacht, aber danach wollte ich auch wieder loslegen. Jetzt freue ich mich sehr auf die neue Herausforderung.“